Auf den 12. Februar 1863 ist der Plan für ein zu errichtendes Schützenhaus für die Schützengesellschaft Unterrodach datiert. Das entsprechende Grundstück befand sich am Anfang der jetzigen Schützenstraße, Anwesen Fuchs, Schneider, Schlick.

Aus einer Zeitungsannonce von 1870 geht die Einladung zu einem Hauptschießen der Schützengesellschaft hervor.

1881 wurde lt. Kassabuch des damaligen Militaria-Vereins, ein „Böller von der Schützengesellschaft gesteigert“. Ebenfalls 1881 findet sich in einer Zeitung ein Inserat: „Bekanntmachung: In Folge Auflösung der hiesigen Schützengesellschaft soll das Schießhaus dahier auf Abbruch verkauft werden. Kaufliebhaber wollen sich gefälligst an die hierzu bestellten unterzeichneten Administratoren wenden. Unterrodach, den 27. Juli 1881. Joh. Packer/Fr. Wich(Heiter)“. Das war‘s mit dem Schützenwesen in Unterrodach - vorerst. Der Verein wurde aufgelöst bzw. ruhte. Genaue Daten bzw. Unterlagen liegen uns darüber nicht vor.

 In einem Mitgliederverzeichnis des „Thüringisch-Fränkischer Zimmerstutzen-Schützen-Bund“ mit dem Sitz in Kronach, aus dem Jahr 1907/1908, findet sich jedoch für Unterrodach ein Zimmerstutzen-Verein. Aufgeführt sind 13 Unterrodacher Namen. Weitere Erkenntnisse über diesen Verein liegen nicht vor, sicher ist nur, dass wieder Schießsport betrieben wurde.

 

Gesicherte Daten liegen jedoch für den 1928 gegründeten Kleinkaliber Schützenverein vor. Gleich zu Beginn nahm er 1928 ein Darlehen auf und erwarb ein Grundstück in der Flur „Kreubitzen“ (Schießhausleite/Pöhlmannsleite) Fl.Nr. 622 mit 0,4360 ha und bebaute es mit einer Bretterhalle für 4 Schießstände. Geschossen wurde mit Kleinkalibergewehren.

1945 wurde dieser Verein durch die Militärregierung aufgelöst, 1948 jedoch wieder in seine Rechte eingesetzt und dann in der Mitgliederversammlung am 1. Dez. 1948 die endgültige Auflösung beschlossen. Das vorhandene Vermögen wurde der politischen Gemeinde übertragen. Damit ruhte der Schießsport in Unterrodach wieder einmal.

 Bestrebungen in den 60er und 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, wieder einen Schützenverein in Unterrodach zu gründen, kamen nicht zum Abschluss. 1986 nahm das Ehepaar Joerg – allen voran Gerda Joerg - die Sache in die Hand und lud ehemalige Mitglieder, bzw. Nachfahren verstorbener Mitglieder des Kleinkaliberschützenvereins, zu sich in die Wohnung ein. Zweck dieses Treffens war die Wiedergründung eines Schützenvereins.

 Am 30.04.1986 fand die Gründungsversammlung im Vereinszimmer des Gasthofes Seidel statt. Als Versammlungsleiter fungierte Friedrich Fricke. Von den Erschienenen traten 17 Personen dem Verein bei, sodass eine vorbereitete Satzung angenommen und Wahlen für das Schützenmeisteramt durchgeführt werden konnten. Das war die Geburtsstunde des Schützenvereins Unterrodach.

 Nach Gesprächen mit dem Schützenverein Vogtendorf über die Benutzung deren Schießstände und Vereinsgewehre wurde man sich schnell einig und am 20. Juni fand das erste Trainingsschießen statt. Die kameradschaftliche Verbundenheit mit den Vogtendorfer Schützen besteht bis zum heutigen Tage fort. Nach wie vor finden die Schießabende im Schützenhaus Vogtendorf statt.

 

Gesellschaftlich ist der Schützenverein aus dem Vereinsleben der Marktgemeinde nicht mehr wegzudenken. Erinnert sei nur an das jährliche kleine Garten- bzw. Schützenfest im Schallersgarten. Sommerbiathlon, Eisenbahnausstellung und Gewerbeschau, sind weitere Veranstaltungen, die vom Verein ausgerichtet wurden. Beteiligung am Weihnachtsmarkt und am Bürger- und Vereinshaus, gehören ebenfalls dazu.